Bayerische Sprichwörter und Redewendungen: Dialekte verstehen

Ein Streifzug durch typische bairische Sprichwörter und Redewendungen – von „Ja, mei“ bis „Oans, zwoa, drei, g’suffa!“ – inklusive Bedeutungen und Erklärungen.

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Bayerische Sprichwörter und Redewendungen: Dialekte verstehen

Bayern ist bekannt für seine eigene Sprache – den bairischen Dialekt. Viele Sprüche klingen für Nicht‑Bayern zunächst wie eine fremde Sprache, doch mit etwas Erklärung wird deutlich, wie charmant und treffend sie sind. Diese Auswahl zeigt typische bayerische Redewendungen mit ihrer Bedeutung.

„Ja, mei!“

Dieser kurze Ausdruck ist ein vielseitiger Lückenfüller. Je nach Betonung kann er bedeuten: „Das macht doch nichts“, „Es ist mir egal“ oder „So ist das eben“【609802480899622†L309-L313】. Bayern nutzen ihn, um Gelassenheit zu signalisieren.

„A geh!“

„A geh!“ ist die bairische Variante von „Ach geh“. Man benutzt sie, um Verwunderung oder Unglauben auszudrücken【609802480899622†L309-L315】.

„Ausgredt is“

Wenn ein Bayer „Ausgredt is“ sagt, ist das Gespräch beendet. Wörtlich bedeutet es „ausgeredet ist“ und markiert das Ende einer Diskussion【609802480899622†L316-L321】.

„So a Schmarrn“

Dieser Ausdruck bedeutet "So ein Unsinn". Er wird verwendet, wenn man eine Aussage oder Handlung für unsinnig hält【609802480899622†L322-L323】.

„Schleich di“

Mit „Schleich di“ sagt man jemandem, er solle verschwinden oder einen in Ruhe lassen. Wörtlich heißt es „Schleich dich“【609802480899622†L322-L325】.

Dastehn wia da Ochs vorm Berg

„Dastehn wia da Ochs vorm Berg“ beschreibt eine Situation, in der man ratlos ist. Die Redewendung vergleicht jemanden, der überfordert ist, mit einem Ochsen, der vor einem Berg steht und nicht weiß, wie er hinaufkommen soll【609802480899622†L326-L329】.

„Auf oam Fuaß steht ma ned“

Wörtlich: „Auf einem Fuß steht man nicht.“ In Bayern heißt es damit: „Bitte noch eine Runde Getränke“【609802480899622†L330-L334】.

„De Suppn host da selber eibrockt, etz muasst as aa selber ausleffen“

Diese längere Redewendung ist besonders anschaulich: Wer seine Suppe selbst eingebrockt hat, muss sie auch auslöffeln. Sie bedeutet, dass man die Folgen seines Handelns selbst tragen muss【609802480899622†L336-L344】.

„Derf’s a bissl mehr sei?“

Diese Frage hört man häufig auf Märkten oder in Geschäften, in denen Ware abgewogen wird. Sie bedeutet schlicht: „Darf es noch ein bisschen mehr sein?“【609802480899622†L348-L352】.

„Oans, zwoa, drei, g’suffa!“

Dieser Spruch begleitet vor allem das Anstoßen: „Eins, zwei, ausgetrunken!“ Er ist der klassische Trinkspruch auf dem Oktoberfest【609802480899622†L356-L358】.

„An Guadn“ und „I mog di“

„An Guadn“ bedeutet „Guten Appetit“, während „I mog di“ „Ich mag dich“ oder „Ich liebe dich“ heißt【609802480899622†L360-L364】. Beide Phrasen zeigen, dass auch im Dialekt Wärme und Zuneigung ausgedrückt werden.

Fazit

Bairische Redewendungen sind farbenfroh und spiegeln die Lebensfreude und Direktheit der Bayern wider. Wer sie versteht, kommt nicht nur gut durch den nächsten Biergartenbesuch, sondern erhält auch einen Einblick in eine lebendige Sprachkultur.

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